DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2022.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1864-8371 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 2022 |
Veröffentlicht: | 2022-12-06 |
Erst um das Jahr 1930 setzte die industrielle Entwicklung der organischen Fluorchemie ein. Ein Verfahren zur Gewinnung von organischen Fluorverbindungen wurde 1948 von J.H. Simons entwickelt. Ab 1951 konnten teil- oder perfluorierte Kohlenwasserstoffe ökonomisch durch Elektrolyse im wasserfreien Fluorwasserstoff im industriellen Maßstab hergestellt werden. Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind organische Fluorverbindungen, bei denen die Wasserstoffatome des Kohlenstoffgerüsts teilweise bzw. vollständig durch Fluoratome ersetzt sind.
Die Herstellung und Analyse wässriger Eluate ist ein wichtiger Bestandteil des analytischen Werkzeugkastens zur Charakterisierung von Belastungen mit perund polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) in Böden. Insbesondere für Flächen im Bereich der Hintergrundbelastung, ohne spezifischen Stoffeintrag, stellen wässrige Elutionsverfahren üblicherweise die Methode der Wahl dar. Dies liegt darin begründet, dass sie die aufgrund der geringen Gehalte erforderlichen niedrigen Bestimmungsgrenzen im einstelligen ng/L-(Eluat) bzw. ng/kg-(Bodenmasse)-Bereich ermöglichen, welche mit alternativen Verfahren, wie der methanolischen Extraktion, aktuell nicht zu erreichen sind.
PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) umfassen mehrere tausend synthetische Verbindungen, die in zahlreichen industriellen Prozessen oder in den daraus resultierenden Produkten zum Einsatz kommen. Aufgrund ihrer hohen chemischen Stabilität und der damit verbundenen Persistenz ist davon auszugehen, dass sie sich in Umweltkompartimenten und in Organismen akkumulieren. Da viele PFAS als toxisch gelten, stellt ihre Verbreitung und Akkumulation ein Risiko dar. Über Niederschläge und atmosphärische Deposition werden PFAS praktisch überall auf der Welt in terrestrische und aquatische Ökosysteme eingetragen. In Schweden wurden PFAS landesweit in Bodenproben nachgewiesen, wobei es regionale Unterschiede zwischen den Konzentrationen gab.
PFAS: Per- und Polyfluoralkyl-Aliphaten sind toxische Substanzen, die seit den 1960er Jahren langsam zu einem großen Umwelt- und Gesundheitsproblem geworden sind, da ihre Anwendung vielfältig und weit verbreitet war (und immer noch ist). Erst seit Anfang der 2010er Jahre begann die Öffentlichkeit, die Bedrohung der Umwelt und der öffentlichen Gesundheit durch PFAS wahrzunehmen. Infolgedessen finden wir heute aufgrund der fortgeschrittenen Umweltanalytik PFAS in Böden, Grundwasser, Lebensmitteln und Trinkwasser sowie eine Familie flüchtiger PFAS, die Fluortelomer-Alkohole (FTOH), im Bodengas (bzw. Bodenluft) sowie in der Raumluft.
Der 29. Altlastentag Hannover war schon etwas ganz Besonderes. Zum einen durfte die Veranstaltung nach zweijähriger Zwangspause im September 2022 endlich wieder stattfinden, zum anderen war erstmals der im September noch amtierende Umweltminister des Landes Niedersachsen, Olaf Lies, dabei, der jetzt das Amt des Wirtschaftsministers bekleidet. Das war sicherlich auch einer der Gründe, weshalb das Forum für Boden- und Grundwasserschutz sehr schnell ausgebucht war.
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