Zur Abreinigungsleistung durchströmter Reinigungswände (PRB): Hinweise und Rückschlüsse für die Sanierungspraxis und weitere Entwicklung
Der Beitrag leitet aus der Zusammenschau deutscher, österreichischer, schweizer und US-amerikanischer Reinigungswandprojekte über mehr als neun Jahre generelle Erkenntnisse für die Sanierungspraxis ab:
- 1. In den U.S.A. legt man zumeist deutlich weniger strenge Sanierungszielwerte bei Reinigungswänden als in Deutschland fest, dazu häufig uneinheitlich und allein innerhalb der reaktiven Zone, nicht aber im abstromigen Aquifer. Dadurch bestehen unterschiedliche Auffassungen, ob eine Reinigungswand funktioniert oder nicht und darüber hinaus ob die Technik bereits etabliert ist oder nicht.
- 2. F&G-Systeme, wie Sie zuerst Mitte der neunziger Jahre in Nordamerika in der klassischen Konstruktionsweise eingeführt wurden (d. h. Funnel als Dichtwand, Gate als Durchlasskammer mit reaktivem Material ohne irgendwelche Eingriffsmöglichkeiten) erfordern bei Störungen einen erhöhten Aufwand bei der Ursachenermittlung und -behebung. Ferner hat man erkannt, dass offenbar speziell solche F&G-Systeme mit dem Dichtwand-Durchlasskammer-Prinzip die Hydraulik räumlich und/oder zeitlich in unvorhersehbarer Weise verändern können.
- 3. Durchströmt das belastete Grundwasser das reaktive Material oder die reaktive Zone einer Reinigungswand nicht auf einer homogenen Front (Pfropfenströmung), so kann sich die Abreinigungsleistung bereits allein aus diesem Grund erheblich verringern. In-situ-Reaktoren, wie man sie bei EC-PRB vorfindet, bieten die beste Möglichkeit, diese wichtige Voraussetzung auch auf lange Zeit zu gewährleisten.